Pokalknüller gegen Viktoria Berlin
Nach mehr als 50 Jahren steht Meteor wieder im Viertelfinale des Berliner Landespokals und empfängt dabei am Samstag um 16:30 Uhr, auf der heimischen Ungarnstraße, als absoluter Underdog die Halbprofis des Regionalligafünften FC Viktoria 1889 Berlin.
Unsere Gäste, die im Stadion Lichterfelde zu Hause sind, haben eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Als eine der erfolgreichsten Deutschen Fußballmannschaften zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gewann der Vorgängerverein BFC Viktoria gleich zwei Deutsche Meisterschaften und holte 2007, nun als FC Viktoria, im nachgeholten Meisterschaftsspiel von 1894! einen dritten inoffiziellen Titel. Aber auch in der Neuzeit konnte der Regionalligist und sechsfache Berliner Landespokalsieger Erfolgsgeschichte schreiben. Als Regionalligameister 20/21 stieg man in den Profifußball, nämlich in die dritte Liga auf.
Die Himmelblauen, wie sie aufgrund ihrer Trikotfarbe auch genannt werden, starteten zu Beginn ihrer Drittligasaison richtig durch und standen nach drei Spielen punktverlustfrei auf dem ersten Tabellenplatz. Anschließend wurden die Lichterfelder aber von der Realität eingeholt und am Saisonende stieg man als Tabellen-17. wieder in die Regionalliga ab. Trotzdem haben sich die Südberliner gut geschlagen, fehlten doch am Ende nur drei Punkte zum Klassenerhalt. Aber auch in der Regionalliga ist Viktoria eine feste Größe, in der man nun schon, mit Ausnahme der angesprochenen Drittligasaison, seit 2013 beheimatet ist. Dabei läuft vor allem auch die aktuelle Saison richtig gut, denn auch wenn die Meisterschaft wohl zwischen Greifswald, Cottbus und dem BFC Dynamo entschieden wird, eine Endplatzierung in den Top-6 ist nicht unrealistisch.
Auch im Pokal läuft es für die Viktoria bisher ausgezeichnet. Ausgenommen der ersten Runde, wo man sich gegen Berlinligisten SSC Teutonia schwertat und erst in der Verlängerung weiterkam, lief es anschließend wie von selbst. 5:1 in Mariendorf, 5:0 in Heinersdorf und 7:0 in Blankenburg, so die perfekte Ausbeute.
Nun also geht es für die Halbprofis gegen unsere Meteoriten. Und natürlich ist unsere Mannschaft als Landesligist der krasse Außenseiter. Als klassenniedrigster noch im Pokal verbliebener Verein, hat Meteor aber dafür auch gar nichts zu verlieren. Keiner erwartet Wunderdinge von den Weddingern, aber Wunder geschehen im Fußball trotzdem immer wieder. Der 1. FC Saarbrücken machte es in dieser Saison vor, als man als Drittligist erst Zweitligisten Karlsruher SC und anschließend die Bundesligisten FC Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach eliminierte. Aber auch Meteor hat in der letzten Pokalrunde den klassenhöheren SC Charlottenburg mit 1:0 aus dem Wettbewerb geschossen. Im Pokal ist also gar nichts ausgeschlossen. Und wenn man noch ein gutes Omen braucht, dann liest sich auch die Bilanz von Meteor-Trainer Hakan Cankaya ganz gut. Als Herrenspieler hat er jedes seiner beiden Spiele gegen die Viktoria gewonnen. Wie die Lichterfelder zu knacken sind weiß er selbst also nur zu gut.
Am Ende kann man aber hunderte Statistiken anführen, gespielt wird trotzdem auf dem heiligen Grün. Und wer dann am Ende eine Runde weiterkommt, der hat es sich dann wohl auch verdient. Liebe Meteoriten, liebe Lichterfelder, lasst uns diesen Samstagnachmittag zu einem Fußballfest machen. Besucht uns zahlreich auf der Sportanlage Ungarnstraße und feuert die Mannschaften an. Vor allem das Heimteam braucht jede Unterstützung die es kriegen kann. Denn nur gemeinsam sind wir stark!