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Kantersieg an der Ungarnstraße

Kantersieg an der Ungarnstraße

Meteor brennt gegen den SC Gatow ein wahres Fußballfeuerwerk ab und gewinnt nach einer überragenden Offensivleistung mit 10:2.       

Erst brannte die Kamera, dann der Fußballplatz. Vor Beginn der Partie löste sich die Videokamera der Meteoriten in Rauch auf, so dass es leider keine Bewegtbilder der Partie gibt. Störte die Mannen von Hakan Cankaya aber kein bisschen und so zeigte man zum Rückrundenabschluss eine einmalige Offensivleistung. Trotzdem, die erste Chance gehörte erst einmal den Gästen, die gar nicht so schlecht waren, wie vielleicht das Endergebnis vermuten ließe. Die Chancenverwertung Gatows war allerdings über die gesamte Partie nur so semi gut. So auch in der sechsten Spielminute, als Thorbjörn Teschendorf einen Katastrophenpass von Bilal Cubukcu erlief, dann aber völlig frei am Kasten vorbei schob.

Besser machten es die Weddinger, die an diesem Freitagabend ordentlich Zielwasser getrunken hatten. Das 1:0 von Neuzugang Pascal Jüterbock nach Vorlage Solomon Okoronkwos in der siebten Minute läutete den Torereigen ein. Zunächst aber für die Gatower Gäste aus Spandau, die bereits in der 15. Minute durch einen von Meteor-Goali Selvedin Begzadic verursachten und von Ramy Raychouni verwandelten Strafstoß ausgleichen konnten. Die Freude bei den Gästen hielt aber nicht lange, denn keine Minute später schnappte sich Okoronkwo einen Fehlpass Gatows und brachte seine Mannschaft sofort wieder in Führung. Das Spiel war bis hierhin ausgeglichen und hätte in beide Richtungen kippen können. Dann aber brach die letzte Viertelstunde vor der Pause an und plötzlich legte Meteor los wie die Feuerwehr, die im späteren Verlauf des Spiels auch noch zum Einsatz kommen sollte. 30. Minute, Flanke Okoronkwo in den Strafraum, Hechtkopfball Ugurtan Cepni, 3:1. 32. Minute, Flanke Cepni, Direktabnahme Jüterbock, 4:1 Meteor. 36. Minute, Flanke „Memo“ Padilla Cross, Okoronkwo mit langem Bein, 5:1. Gatow bekam die Außenbahnen nicht mehr in den Griff und bei Meteor klappte nun beinahe alles. Das 6:1 kurz vor der Pause war der Beleg dafür. Meteor konterte einen Gästeangriff stark zu Ende. Von der Strafraumgrenze lupfte Jüterbock den Ball schließlich noch „Memo“ in den Lauf, der dann für den Pausenstand sorgte.

6:1 zur Pause, ein Ergebnis das normalerweise kaum noch zu nehmen sein sollte. Außer vielleicht durch Gatow. Jeder im weiten Rund hatte das vergangene Wochenende im Hinterkopf, als die Gatower bei Berolina Mitte aus einem 0:4 noch ein 5:5 machten. Für die Mannschaft von der Ungarnstraße hieß es also weiter die Konzentration hochzuhalten. Und voll konzentriert kam Meteor auch aus der Pause. Vor allem Pascal Jüterbock war on fire. Mit seinem dritten Treffer sorgte er nach langer Flanke Cepnis erst für das 7:1 (49.), bevor er nur anderthalb Minuten später auch noch einen Steckpass Okoronkwos zum 8:1 verwandelte. Und plötzlich wachten dann auch die Gäste wieder auf und sorgten, weiter voll nach vorne spielend, für ein kurzes aber intensives Chancenfeuerwerk. 58. Minute, Torabschluss des frei auf Begzadic zulaufenden Raychouni, knapp am Kasten vorbei. In dieser Szene verletzte sich der Gästestürmer leider unglücklich am Knie und musste von der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht werden – die besten Genesungswünsche an diese Stelle auch von unserer Seite an Ramy! Kurz darauf kam binnen 60 Sekunden Onur Uslucan gleich zweimal frei zum Abschluss, schoss den Ball dabei aber erst vorbei und scheitete in der nächsten Szene am gut parierenden Begzadic. Meteor war in dieser Phase defensiv vogelwild und hätte sich über Tore der Gäste nicht beschweren dürfen. Aber wie schon in der ersten Halbzeit lief es in der Offensive richtig gut und in der 66. Minute staubte Cepni einen zuvor nach vorne abgewehrten Torschuss Jüterbocks zum 9:1 ab.

Die anwesenden Meteoriten auf den Tribünen waren verzückt. So etwas hatte es lange nicht mehr an der Ungarnstraße gegeben. Zugutehalten muss man den Gästen aber, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgaben, sondern weiterhin versuchten offensiv mitzuspielen. Nach einem Eckball, den Meteor gleich zwei Mal nicht geklärt bekam, war Onur Uslucan dann auch erfolgreich und sorgte mit seinem 2:9 zumindest für ein wenig Ergebniskosmetik (72.). Fast hätte eben jener Uslucan, der nach seiner Einwechselung immer wieder für Gefahr sorgte, auch noch das 3:9 erzielt, scheiterte aber erneut am stark parierenden Begzadic (86.). Den Schlusspunkt setzte dann aber nochmal Jüterbock. Mit seinem fünften Treffer in diesem Spiel erzielte er in der Nachspielzeit noch per direktem Freistoß das 10:2 für seine Mannschaft und machte damit das Ergebnis zweistellig. Wenige Minuten später pfiff Schiedsrichter David Jahn die Partie ab und Meteors höchster Ligasieg oberhalb der Kreisliga war damit verbucht. Für Meteor geht’s nun darum den Schwung aus der Partie mitzunehmen und am kommenden Wochenende bei Polar Pinguin auch den Rückrundenstart erfolgreich zu bestreiten.