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Mit blauem Auge davongekommen

Mit blauem Auge davongekommen

Nach zwischenzeitigem 0:2-Rückstand kriegt Meteor gegen den BSV Heinersdorf noch die Kurve und kommt in der Nachspielzeit zum 3:3-Ausgleich.

Schon im Vorbericht war angekündigt, dass Spiele beider Mannschaften regelmäßig torreich enden. Im Heimspiel gegen die Heinersdorfer schien es aber zunächst nicht so, dass eine Mannschaft an diesem Abend überhaupt ein Tor erzielen wollte. So dauerte es bis zur 20. Spielminute, bis mal eine Mannschaft aufs gegnerische Tor schoss. Nach einem Ballverlust Meteors im Mittelfeld zog Niels Senf einfach mal von der Mittellinie ab, bezwang mit seinem hohen Ball auch Meteor-Schlussmann Selvedin Begzadic, scheiterte schließlich aber am Torrahmen. Glück für die Meteoriten, dass der Ball nicht im, sondern auf dem Kasten landete. Auf der anderen Seite dauerte es sogar bis zur 34. Minute, bis unsere Männer zu ihrer ersten echten Torchance kamen. Die starke Flanke von Bahadir Katirci köpfte Simon Böhm dem gegnerischen Torhüter aber in die Arme. Diese Chance war aber der Weckruf für die Heimelf, denn ab diesem Zeitpunkt drückte man die Pankower fast durchweg in die eigene Hälfte hinein. Das Tor zur 1:0-Halbzeitführung fiel aber trotzdem auf der anderen Seite. Einmal nicht aufgepasst, konterte sich der Gast über die rechte Seite bis an den Strafraum der Meteoriten. Dort legte Yusuf Abouri quer in die Mitte, von wo der eingewechselte Isaac Okpoti Sowah die Führung für Heinersdorf erzielen konnte. Ein Konter wie aus dem Lehrbuch. Mit dem Halbzeitpfiff nochmal die Doppelchance für Meteor zum Ausgleich. Zunächst scheiterte Böhm an Heinersdorf-Goalie Chakourou Garba, bevor der Nachschuss von Fredy Balde noch durch Jeffrey Papendick von der Linie gekratzt wurde.

Meteor war nicht gut drin in der ersten Halbzeit und Heinersdorf beschränkte sich aufs Verteidigen und Kontern. Viel zu sehen gab es für die etwa 70 Zuschauer bis dahin daher noch nicht. Das sollte sich aber in Halbzeit zwei ändern. Meteor nun viel präsenter auf dem Platz und deutlich spielbestimmend. Heinersdorf verteidigte aber mit Mann und Maus und hielt die Heimelf zunächst vom eigenen Tor fern. Dann, wie aus dem Nichts, das 2:0. Einen Eckball der Weddinger fing Gäste-Torhüter Garba auf und schlug den Ball anschließend direkt weit nach vorne. Durch ein Missverständnis zwischen Fredy Balde und Özkan Sarac war plötzlich Einwechselstürmer Sowah durch und erzielte am herausstürzenden Begzadic vorbei mit seinem zweiten Treffer das 2:0 für die Gäste.

Viel Zeit für die Verarbeitung dieses Schocks ließ sich die Mannschaft von Hakan Cankaya aber nicht. Nur wenige Sekunden später hatte Rick Mickael Ella die Chance, freistehend die Kopfballablage Simon Böhms zum Anschlusstreffer zu Verwandeln. Sein Versuch ging aber haarscharf am Kasten vorbei. Die Gäste wurden aufgrund des hohen Pressings von Meteor nun immer unsicherer. Das führte zu einem regelrechten Chancenfeuerwerk für die Heimelf. Mohammed Hamiss ließ drei Gegenspieler stehen, bekam den Ball aber kurz vor dem Abschluss nicht mehr unter Kontrolle und schoss vorbei (63.). Den Abstoß wollte Torwart Garba schnell ausführen, brachte diesen aber direkt zu Bilal Cubukcu. Dessen Flanke konnte Hamiss nicht richtig verwerten, traf aber dennoch die Latte (64.). Als Chakourou Garba erneut das Spiel schnell machen wollte, war sein Ball wieder zu kurz. Dieses Mal war es Tim Riese der den Ball ergaunern konnte und aus 14 Metern den 1:2-Anschlusstreffer erzielte (64.). Es war zu spüren, dass die Heimelf noch an den Sieg glaubte. Das Spiel lief auf ein Tor. In de 70. Minute hätte Simon Böhm aus aussichtsreicher Position fast den Ausgleich erzielt, zielte aber erneut knapp am Kasten vorbei. Wie man es besser macht, zeigte keine fünf Minuten später Verteidiger Lennart Nerlich, der sich aus 30 Metern ein Herz fasste, den Ball aufs lange Eck schoss und mit diesem Traumtor den 2:2-Ausgleich erzielte. Sein zweiter Treffer im 60. Ligaspiel für Meteor – und was für einer. Fast alle Anwesenden dachten nun, dass Meteor das Spiel nun komplett drehen würde. Zu groß war die Überlegenheit der Heimelf. Nur einer hatte etwas dagegen.

Doppeltorschütze Sowah konnte auch seinen dritten Konterangriff in diesem Spiel erfolgreich beenden. Nach einem weiter Ball konnte er nicht mehr eingeholt werden und erzielte in der 76. Minute per Lupfer das 3:2 für seine Mannschaft. Was für ein Downer für die Heimelf. Und trotzdem, Meteor gab sich nicht geschlagen. Und nachdem die Torschüsse von Bahadir Katirci (83.) und Mohammed Hamiss (85.) von Garba abgewehrt werden konnten, war es schließlich Rick Mickael Ella, der in der fünften Minute der Nachspielzeit den Querpass von Bilal Cubukcu zum 3:3-Ausgleich verwandelte. Weitere fünf Minuten später pfiff Schiedsrichter Strahinja Marko Dulic, der für Heinersdorf gleich zwei gelbe Karten außerhalb des Spielfeldes (Meckern nach Auswechselung, Spielfeld betreten vor Freigabe) verteilen musste, die Partie ab. Beide Mannschaften waren nicht so ganz glücklich mit dem Ergebnis. Heinersdorf wegen des späten Gegentores und Meteor wegen des aufgrund des Spielverlaufes unnötigen Unentschiedens. Aber so ist Fußball und am kommenden Wochenende geht es für beide Mannschaften schon wieder weiter. Meteor reist dabei am Sonntag nach Mitte zu BW Berolina.