Späte Standards bringend Sieg gegen Mahlsdorf
In einem Spiel, das keinen Sieger verdient hätte, gewinnt Meteor durch zwei späte Freistöße noch mit 4:3.
Den Auswärtssieg aus Steglitz veredeln wollten die Meteoriten im Heimspiel gegen die Oberligazweite der Eintracht aus Mahlsdorf. Dafür sollte eine ähnlich konzentrierte Leistung her, wie in der Vorwoche im Berliner Südwesten, doch es waren zunächst die Mahlsdorfer, die das Spiel bestimmen sollten. Nach gut zehn Minuten hatte Marc Michas nach einer kurzen Ecke durch Christian Preiss die Führung auf dem Fuß, seine Direktabnahme flog aber noch knapp über das Tor. Nur zwei Minuten später hatten die Gäste nach einem Konter die erste Hundertprozentige auf dem Fuß, der Mahlsdorfer Stürmer mit der Nummer 11 brachte das gute Zuspiel von Preiss jedoch nicht am an diesem Tag erneut starken Meteor-Schlussmann Suilmann vorbei ins Tor. Mahlsdorf machte aber weiter Druck und Meteor kam nicht so richtig rein ins Spiel. Nach einem viel zu kurzen Rückpass von Lennart Nerlich war es dann Maximilian Boritzki, der alleine durch war und die zu diesem Zeitpunkt verdiente 1:0-Gästeführung erzielen konnte. Ein Weckruf für unsere Meteoriten war dieses Tor aber trotzdem nicht. Die Weddinger bekamen keinen Zugriff aufs Spiel und ließen die Gäste weiter gewähren. Keine fünf Minuten später das 0:2. Nachdem Tom Greif auf der linken Außenbahn nicht verteidigt werden konnte, spielte dieser einen flachen Ball quer durch den Strafraum, wo der starke Preiss von der rechten Strafraumgrenze per Direktabnahme die Gästeführung ausbauen konnte. Erst nach diesem Tor brachte Meteor etwas Ruhe ins Spiel, wohl auch weil sich die Gäste nun deutlich defensiver aufstellten. So kamen beide Mannschaften in der ersten Halbzeit kaum noch zu Torabschlüssen, sodass das 0:2 kein unangemessenes Halbzeitergebnis gewesen wäre. Aber Simon Böhm hatte noch etwas dagegen einzuwenden. Wie aus dem Nichts schoss er dann aus dem Stand einfach mal einen Strahl aus 25 Metern auf den gegnerischen Kasten, in den der Ball unhaltbar zum 1:2 vom Innenpfosten ins Netz flog (39.). Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause, aus der die Meteoriten dann anschließend deutlich engagierter und konzentrierter herauskamen.
Nach knapp zehn gespielten Minuten der zweiten Halbzeit, in der nun Meteor den Ton angab, erkämpfte sich Youssef Abou-Abbas auf der rechten Außenbahn den Ball und spielte diesen quer in den Strafraum, direkt in den Lauf von Guillermo Padilla-Cross. Der ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und vollendete aus zehn Metern zum 2:2-Ausgleich. Meteor war wieder da und versuchte nun selbst das Spiel zu gestalten, was unserer Mannschaft nun auch überwiegend gelang. Trotzdem waren es die Mahlsdorfer, die für die erneute Gästeführung sorgen konnten. Mit dem ersten Gäste-Torschuss in der zweiten Halbzeit sorgte Marc Michas aus 20 Metern für das 3:2 aus Sicht der Ostberliner. Meteor ließ sich dadurch aber nicht die Butter vom Brot nehmen und blieb weiter im Angriffsmodus. Mahlsdorf stand nun hinten aber dicht, so dass aus dem Spiel heraus nicht viel funktionierte. Umso besser klappte es dafür mit den Standards. In der 82. Minute gab es Freistoß an der linken Strafraumseite für Meteor. Padilla-Cross legte sich den Ball zurecht und schlug eine scharfe Flanke aufs Tor der Gäste. Keiner der im Strafraum postierten Akteure kam aber an den Ball, so dass dieser sich, unglücklich für den Torwart, zum umjubelten 3:3 in den rechten Winkel senkte. Noch einmal wollte die Heimelf das Spiel nicht aus der Hand geben. Viel mehr spielte man weiter auf Sieg und kur nach dem Ausgleich hatte Simon Böhm dann die Führung auf den Fuß. Nach Querpass von Elton Makengo setzte Böhm den Ball jedoch nur gegen die Latte (85.). Und so schien es, als sollte das Spiel auch mit einem 3:3, das aufgrund der unterschiedlichen Halbzeiten so auch in Ordnung gegangen wäre, zu Ende zu gehen. Schon in der Nachspielzeit bekamen die Weddinger dann aber doch noch einmal einen Freistoß. Der von Padilla-Cross in den Strafraum geschlagene Ball landete irgendwie beim Simon Böhm, der diesen auf den neben ihn laufenden Serkan Altin stolperte. Der Bruder von Meteors Co-Trainer Volkan Altin drückte die Kugel dann aus einem Meter Entfernung zum 4:3-Siegtreffer über die Linie. Riesig war der Jubel auf Seiten der Gastgeber, hatte die Mannschaft von Hakan Cankaya doch einmal mehr Moral bewiesen. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es nach dem Spiel trotzdem noch zu verkraften, als Top-Torjäger Böhm wegen überschwänglichen Jubelns zwei gelbe Karten erhielt und damit in der kommenden Partie gegen Köpenick zuschauen muss.