5:1-Auswärtssieg in Neukölln
Nach einer sehr effizienten ersten und einer spielerisch starken zweiten Halbzeit gewinnt Meteor völlig verdient beim Tabellenletzten 1. FC Novi Pazar/Marathon 95.
Zu Beginn des Spiels sah es aus, wie so häufig in den letzten Wochen bei Meteor. Sehr bemüht, jedoch ohne bedeutsame spielerische Momente für die Mannschaft von Trainer Hakan Cankaya. Ähnlich schwer ins Spiel zu kommen, taten sich aber auch die Gastgeber vom Hertzbergplatz. Trotzdem war es der 1. FC Novi Pazar, der die erste gute Torchance der Partie herausspielen konnte. Nach einem guten Kombinationsspiel kam Mohammad-Mostafa Nawazy auf der rechten Seite aus spitzem Winkel zum Abschluss, Meteor-Torhüter Pablo Scribiac war aber zur Stelle. Effizienter im Abschluss waren heute unsere Meteoriten. Mit ihrer ersten Torchance fiel auch die 1:0-Gästeführung nach 26 Minuten. Lukas Schmidt hatte sich zuvor an der Strafraumgrenze den Ball erkämpft und diesen auf die linke Außenbahn zu Guillermo „Memo“ Padilla Cross gespielt. Memo ging in den Strafraum und legte dann zurück zu Schmidt, der anschließend mit seinem Torschuss von der Strafraumgrenze erfolgreich war. Nur fünf Minuten später spielte Elton Makengo einen starken Pass in die Spitze, den Simon Böhm noch versuchte zu erreichen. Novi-Schlussmann Malek Wertani kam ihm zwar zuvor, sein Klärungsversuch landete jedoch erst am Körper von Meteors Top-Torjäger und prallte von dort aus ins Tor der Heimmannschaft. Ein guter Stürmer steht eben da, wo er stehen muss. Nach dem Doppelschlag der Meteoriten konnte man schlussfolgern, dass der Tabellenletzte sich nun hängen lässt.
Das tat er aber mitnichten. Viel mehr agierte Novi Pazar nun offensiver und versuchte noch vor der Pause den Anschluss herzustellen. Und fast wäre es der Heimelf auch gelungen, als ein verunglückter Pass von Pablo Scribiac direkt bei Quadri Oluwatosin Alao landete. Der stand nun frei vor dem Tor der Meteoriten, brachte aber das Kunststück fertig, den Ball am Tor vorbeizuschießen. Nur eine Minute später war es erneut Alao, der nach einem guten Spielzug freigespielt war. Aber erneut zielte der gegnerische Offensive zu ungenau und verfehlte aus 16 Metern den Kasten. So ging Meteor etwas glücklich mit einer 2:0-Führung in die Pause. Dort versuchte Meteors Trainerteam seine Mannen wieder etwas zur Konzentration zu rufen. Gelang aber zunächst einmal nicht. Völlig verrückt, was nur eine Minute nach dem Wiederanpfiff geschah. Aufgrund einer Verletzung spielten die Meteoriten den Ball ins aus. Statt Novi Pazar warfen die Gäste allerdings selbst ein und das direkt zum Gegner. Die waren hellwach und nutzen das Geschenk durch Nawazy zum schnellen 1:2-Anschlusstreffer. Fast schon ein typisches Meteor-Gegentor in den vergangenen Wochen. Dieser Treffer schien dann aber tatsächlich so etwas wie ein Weckruf für die Weddinger zu sein. Plötzlich begann Meteor Fußball zu spielen. Und das tat die Mannschaft gegen einen hochverteidigenden Gastgeber auch richtig gut. So kam allein Simon Böhm gleich zwei Mal binnen 60 Sekunden zum Torabschluss (50.). Beide Male rettete Torhüter Wertani aber vor dem Einschlag.
Fünf Minuten später war er dann aber machtlos, als Lukas Schmidt mit einem guten Ball aus dem Mittelfeld Paul Frielinghaus bediente, der anschließend auf Padilla Cross ablegte, welcher letztendlich platziert zum 3:1 einschießen konnte (56.). Kurz darauf fast das 4:1, erneut blieb aber Simon Böhm, nach starkem Zuspiel von Aytac Herdem, an Torhüter Wertani hängen. Simon steckte den Kopf aber nicht in den Sand, sondern nur eine Minute später hoch in die Luft. Nach einer starken Flanke von Burak Asikoglu sprang Simon am höchsten und köpfte den Ball zum 4:1 in die Maschen. Bei Novi Pazar war nun die Luft raus. Meteor konnte den Ball nun durch die eigenen Reihen laufen lassen, wie man wollte. So dauerte es nicht lange und das Leder lag erneut im Tor der Heimmannschaft. Und das, weil Meteors erfolgreichste Torschützen an diesem Tag zusammen auftrumpften. Nachdem Simon Böhm gegen den letzten Verteidiger im Zweikampf den Ball ergattern konnte, legte er diesen quer auf den mitgelaufenen Padilla Cross, welcher keine Probleme dabeihatte, freistehend das 5:1 für Meteor zu erzielen (68.). Mit diesem Tor war das Spiel dann auch wirklich durch. Novi Pazar zog sich nun weiter zurück und Meteor ging in den Verwaltungsmodus. So passierte nicht mehr viel. Trotz des hohen Rückstandes agierte die Heimelf völlig fair und ließ sich zu keinerlei Frustfouls hinreißen. Schiedsrichter Pascal Schlicht, der insgesamt eine gute Leistung auf den Platz brachte, musste in einem ansonsten kartenlosen Spiel kurz vor Schluss dennoch die rote Karte rausholen. Völlig unnötig, ging Yeri Said Schock Negrete mit dem Schiedsrichter in die Diskussion und wurde anschließend für seine Wortwahl vom Platz geschickt. Da sich nur Sekunden vorher Görkem-Alp Zeren verletzt hatte und kein Wechsel mehr möglich war – an dieser Stelle wünschen wir dem Spieler der Gastgeber eine gute Besserung – musste Novi Pazar die Partie zu neunt beenden. Schiedsrichter Schlicht pfiff aber pünktlich ab und beließen es beide Mannschaften beim Endstand von 5:1 für Meteor. Meteor festigt damit seine Stellung im Mittelfeld und kann beruhigt in die zweiwöchige Spielpause gehen, bevor es am 27.11. erneut zu einem Auswärtsspiel nach Neukölln geht.