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Meteor verliert Spiel und Contenance

Meteor verliert Spiel und Contenance

Gegen den Aufstiegsaspiranten FC Spandau 06 erschreckt Meteor mit überraschend schwacher Defensivleistung und Disziplin und verliert dadurch nicht nur mit 1:7 sondern auch noch zwei Spieler.

Trotz dieser deutlichen Niederlage, die sich bereits im Laufe der ersten Halbzeit abzeichnete, war Meteor insgesamt die spielbestimmende Mannschaft. Mehr Ballbesitz, mehr Großchancen, spielerisch war Meteor wirklich gut dabei. Wie dann aber die Gegentore fielen, das war schon mehr als nur Pech. Das 1:0 Spandaus, in der 20. Spielminute, war dabei aber noch gut herausgespielt und kann so dann auch fallen. Nachdem Marcel Horchert auf der linken Außenbahn bis auf die Grundlinie durchlaufen konnte, brachte er anschließend eine flache Flanke in den heimischen Strafraum. Dort stand Dominik Dampke ziemlich alleingelassen und sorgte, mit Spandaus erstem Angriff, für die Gästeführung. Meteor ließ sich dadurch aber zunächst nicht beirren und versuchte weiter nach Vorne zu spielen. Vor allem der agile Elton Makengo hätte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen können, ließ diesen aber freistehend liegen.

Auf der anderen Seite machten es die Spandauer deutlich konsequenter. Nach einem weiten Abschlag von Dominik Petzsche, verschätzte sich Tim Riese und Leorant Abduli, der einen Sahnetag erwischt hatte, nutze die Möglichkeit zum 2:0 (37.). Nur zwei Minuten später war es Lukas Schmidt, der sich bei einem gegnerischen Einwurf verschätzte und so Abduli die Möglichkeit gab, erneut aufs von Leo Suilmann gehütete Tor zuzugehen und von der Strafraumgrenze zum 0:3 einzunetzen. Meteor war nun völlig von der Rolle. Dazu passte es, dass nur eine Minute darauf Kenney Sey auf dem glatten Geläuf ausrutschte, wodurch dann auch Norman Guski freie Bahn hatte. Spandaus Top-Torjäger ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und netzte zum 0:4 ein. Vier Schüsse, vier Tore – effizienter geht es nicht. Aber auch Meteor hatte zwischendurch die Chancen das Spiel positiver zu gestalten. Nach vorne sah das ganze nämlich gar nicht so schlecht aus. Aber erneut Makengo und Aytac Herdem ließen größte Chancen liegen. So ging es mit einem aus Meteorsicht völlig unnötigem 0:4-Rückstand in die Kabinen.

Nun ist es so, dass im Fußball fast alles möglich ist und so dachte die Weddinger Heimelf nicht daran, nun auf Schadensbegrenzung zu gehen. Druckvoll startete die Mannschaft von Hakan Cankaya in die zweite Halbzeit, um vielleicht doch noch ein kleines Fußballwunder zu schaffen. Aber die zweite Halbzeit lief fast wie die erste. Meteor mit Hochkarätern auf der eigenen Seite, die größtenteils ungenutzt blieben und Spandau mit einer sagenhaften Effektivität. Nur „größtenteils ungenutzt“, weil Aytac Herdem in der 69. Minute mit seinem Anschlusstreffer, nach Vorlage von Paul Frielinghaus, nochmal so etwas wie Hoffnung weckte. Fünf Minuten später, war aber auch diese dann wieder hinfällig, als Norman Guski nach einem Konter mit seinem zweiten Tor das 5:1 (74.) für Spandau besorgte. Dieses Tor ließ Meteor zusammenbrechen. Plötzlich war man mehr mit Diskussionen beschäftigt, als mit dem eigenen Spiel. Diese Unkonzentriertheiten führten dann auch zu den letzten beiden Toren. Nur anderthalb Minuten nach dem 1:5, zeigte Schiedsrichter Kevin Sonder, nach einem Foulspiel im eigenen Strafraum Meteors, auf den Punkt. Mahmoud Akkaoui ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte zum 6:1. Der Treffer zum 7:1 (87.) führte anschließend nicht nur zum Endergebnis, sondern darüber hinaus auch zu gleich zwei Platzverweisen auf Seiten der Heimelf. Abduli, der zuvor schon zweimal eingenetzt hatte, reagierte clever, als er einen freigegebenen Freistoß am noch dirigierenden Meteor-Torwart Suilmann vorbei ins leere Tor schoss. Sekunden später war dann das Spiel für Suilmann auch vorbei, nachdem er seine Unzufriedenheit über die Freigabe regelwidrig ausdrückte und dafür vom Schiedsrichter die rote Karte erhielt.

Wenige Augenblicke später war das Spiel dann auch vorbei. Nicht aber die Diskussionsfreude der Meteoriten, die zu einer weiteren roten Karte für Simon Böhm führte. Spiel selber aus der Hand gegeben und zwei Sperren eingehandelt. Für Meteor mehr als ein gebrauchter Tag. Trotzdem gilt es nun, aus den Fehlern zu lernen und dieses dann in den kommenden Partien auf den Platz zu bringen. Spielerisch war das gar keine schlechte Partie der Meteoriten, aber es gibt eben Tage, da funktioniert gar nichts. Mund abputzen und wiederaufstehen, am Sonntag geht’s weiter.