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„Ich danke allen im Verein für die tolle Unterstützung“

„Ich danke allen im Verein für die tolle Unterstützung“

Sechs Wochen nach seinem Abschied hat sich unser Erfolgstrainer Tobias Loeffler noch einmal zu einem Abschlussinterview mit uns getroffen, um uns zu erzählen, wie es ihm in der Fußballfreien Zeit ergangen ist und wie seine Pläne für die Zukunft aussehen.  

Hallo Tobias,

Sechs Wochen ist es her, seit wir unser letztes Saisonspiel absolviert haben und du deinen Abschied bei Meteor genommen hast. Zeit ein wenig deine Zeit bei uns zu rekapitulieren.

Zunächst einmal, wie geht es dir, was hast du in den letzten sechs Wochen gemacht und wie fühlt es sich für dich an, keinen Druck damit zu haben, die Saisonvorbereitung zu planen?

Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Ich konnte mich das erste Mal seit Jahren wieder ohne Planungsgedanken und zahlreiche Spielergespräche auf meinen Sommerurlaub mit der Familie vorbereiten und freuen. Ich empfinde eine gewisse Erleichterung und Vorfreude auf die nun kommende Zeit. Allerdings blicke ich auch mit etwas Wehmut auf die zurückliegenden Jahre. Es war eine sehr intensive Zeit.

Und wie wirkt sich dein Trainerende auf dein Privatleben aus?

Ich bin freier und kann spontaner meinen Alltag angehen. Meine Familie und ich sehen uns deutlich mehr und wir alle genießen das. Auch beruflich stehen einige neue Herausforderungen an, auf die ich mich nun wieder mehr fokussieren kann. Aber klar, ich vermisse die Arbeit auf dem Platz und ertappe mich, wie ich regelmäßig das Treiben im Berliner Fußball verfolge.

Fünf Jahre warst du nicht nur fester Bestandteil bei den Meteoriten, sondern als Trainer der Ersten auch Kopf des Zugpferdes unseres Vereins. Hättest du zu Beginn deiner Laufbahn gedacht, dass dein Weg so lange gehen wird?

Ehrlich gesagt habe ich es bei meinem Antritt vor fünf Jahren nicht für möglich gehalten. Aber mit der Zeit habe ich einen sehr engen Bezug zum Verein aufgebaut und die Arbeit mit Adel und meinem Team geschätzt. So eine reizvolle Aufgabe gibt man dann auch nicht so leicht auf, vor allem wenn es dazu auch sportlich nach vorne geht. Und das ist es in meiner Zeit auf jeden Fall.

Was war dein Ziel bei Antritt und konntest du deinen eigenen Ansprüchen genügen?

Mein Ziel war es, mich als Trainer zu entwickeln und zu etablieren und das mir entgegengebrachte Vertrauen mit ehrlicher Arbeit und erkennbaren Schritten nach vorne zu rechtfertigen. Im Großen und Ganzen denke ich, ist mir das auch gelungen.

Was hast du während der fünf Jahre für dich mitgenommen, hast du etwas gelernt?

Ich habe sehr viel gelernt. Für den Erfolg alles zu tun und sich nicht so schnell zufrieden zu geben. Aber auch mit den zahlreichen Rückschlägen umzugehen und dabei auch menschlich nicht den Kurs zu verlieren. Am bedeutendsten finde ich den Spagat zwischen dem immer vorhandenen sportlichen Anspruch und Spaß. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir das alles nur als Hobby machen und diesem mit Freude nachgehen wollen. Das gilt für die Spieler, aber auch für uns Trainer. Ich denke, dass ich nun ein gestandener Trainer bin, der mit den alltäglichen Herausforderungen des Berliner Amateurfußballs vertraut und in der Lage ist, eine Mannschaft sportlich und als Kollektiv nach vorne zu bringen.

Mit dem Aufstieg in die Landesliga hast du mit der Mannschaft den größten Vereinserfolg der vergangenen 50 Jahre feiern können. Was bedeutet dir dieser Aufstieg?

Er bedeutet mir viel. Sowohl für Meteor als auch für mich ein großes Ziel, dass wir erreichen konnten. Es wird uns immer gerne daran denken lassen und den Verein und mich für immer verbinden. Wir haben es geschafft, aus der 1. Mannschaft eine attraktive Adresse im Berliner Fußball zu machen. Das macht mich schon zufrieden und ein wenig stolz.

Zu Beginn tat sich Meteor in der Landesliga schwer und stand nach der ersten Hinrunde sogar auf einem Abstiegsplatz. Seitdem geht es aber stetig bergauf und in dieser Saison konnte Meteor sogar lange Zeit oben mitspielen. Wie groß ist für dich der qualitative Unterschied zwischen Bezirks- und Landesliga und wo glaubst du, kann Meteors Weg in den nächsten Jahren hinführen?

Die Landesliga ist noch einmal deutlich stärker als die Bezirksliga und vor allem ausgeglichener. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Spiele sehr herausfordernd und werden oft durch Kleinigkeiten und tagesaktuellen Gegebenheiten entschieden. Die generelle Vorbereitung und „Professionalität“ nimmt von Liga zu Liga zu. Von daher schon ein großer Schritt für mich und meine Mannschaft. Zumal es nach dem Aufstieg einen nicht unerheblichen Umbruch bei uns gab. Viele Leistungsträger und Führungsspieler verließen uns nach dem Aufstieg. Meteor ist gut damit beraten, sich weiter in der Landesliga zu etablieren und für charakterlich und sportlich gute Jungs attraktiv zu bleiben. Der Verein lebt von einer guten Ausgewogenheit zwischen dem „Flaggschiff 1.Herren“ und einer breiten und guten Jugendarbeit. Meteor ist hier auf einem sehr guten Weg.

Und Welche waren deine schönsten Momente im Verein und welche waren für dich am schwersten?

Der Aufstieg in die Landesliga war schon der schönste Moment. Ganz klar. Aber auch viele heiße Spiele und Ergebnisse werde ich nicht so schnell vergessen.

Enttäuschend war sicherlich der letztjährige Saisonverlauf. Wir hatten uns deutlich mehr vorgenommen und hätten mit unserem Kader in dieser Staffel sportlich besser abschneiden müssen. Viele Faktoren führten aber dazu, dass wir nicht konstant genug waren und über die gesamte Saison ein Einstellungsproblem hatten. Das gilt es in der Zukunft nie wieder in dieser Form zuzulassen.

Geschäftsführer Adel Ghazi, der organisatorisch dein Chef war und Kapitän Hakan Cankaya gehören auch privat zu deinen besten Freunden. Wie schwer oder leicht war die Zusammenarbeit mit beiden?

Es ist immer eine Herausforderung, wenn man Freundschaft und ambitionierte Ziele zusammenbringt. Im Großen und Ganzen ist uns das immer gut gelungen. Respekt und Wertschätzung zueinander sind nie verloren gegangen, auch wenn es häufig auch sehr kontrovers werden konnte. Ich habe die Arbeit mit beiden immer sehr geschätzt.

Gibt es Dinge, die du im Rückblick ändern würdest oder bist du zufrieden?

Ich würde einige Dinge mit der Erfahrung von heute anders machen. Aber meine Art und meine Leidenschaft würde ich nie ändern. Denn ich bin wie ich bin – und das ist gut so.

Hast du schon Pläne, wie deine weitere sportliche Zukunft aussehen wird?

Nein, bisher nicht. Ich mache eine Pause und freue mich auf die freie Zeit. Ich lasse alles entspannt auf mich zukommen.

Kannst du dir vorstellen, eines Tages in irgendeiner Position bei Meteor zurückzukehren?

Ich kann mir vieles vorstellen und ich schließe generell im Leben nur sehr wenige Dinge kategorisch aus. Aber aktuell ist nichts in diese Richtung geplant.

Dein Nachfolger ist dein Kapitän Hakan Cankaya. Dein Wunschkandidat? Und möchtest du Hakan etwas auf den Weg mitgeben?

Hakan kam als verdienter und dekorierter Spieler zu uns und hat mich auf und neben dem Platz immer loyal unterstützt. Ein fußballverrückter Fachmann. Von daher eine sehr gute und vor allem vertraute Lösung, die intern gewachsen ist. Es entspricht meiner Vorstellung von Nachhaltigkeit, dass Adel sofort in unser Team – und nicht nach außen – geschaut hat und mit Hakan die absolut richtige Wahl getroffen hat. Hakan und ich denken sehr ähnlich über den Fußball und treffen häufig ähnliche Entscheidungen. Dennoch wird Hakan an viele Dinge anders angehen und frischen Wind erzeugen. Von daher eine sehr gute Lösung.

Hast du auch noch ein paar Worte an die Fans?

Ich danke allen im Verein für die tolle Unterstützung, die über die Jahre immer größer wurde. Behaltet das bei und macht weiter so. Ich werde immer gerne zurückkehren und euch immer wieder gerne treffen.

Möchtest du selber noch etwas loswerden?

Ich denke, ich habe recht klar zum Ausdruck gebracht, dass ich mit einer großen Dankbarkeit und Freude auf die Zeit zurückblicke und möchte aber vor allem Adel für das entgegengebrachte Vertrauen und die vielen einzigartigen Momente danken. Auch meinen alten Jungs wünsche ich für die neue Saison alles Gute. Bleibt gesund und zieht durch.

Vielen Dank für deine netten und offenen Worte! Auch der BFC Meteor 06 wünscht dir für die private, berufliche und sportliche Zukunft alles Gute. Wir sehen uns an der Ungarnstraße!