Meteor gewinnt mit 7:0 gegen den Weissenseer FC und erreicht mit dem fünften Sieg in Serie erstmals in dieser Saison einen einstelligen Tabellenplatz.
Die Favoritensituation vor dem Spiel war klar. Meteor, das in der Hinrunde weit unter den eigenen Möglichkeiten spielte und noch im Hinspiel gegen den Weissenseer FC nach 2:0-Führung mit 2:3 verlor, hatte zuletzt alle Rückrundenspiele gewonnen, während die Gäste aus Weissensee in der Rückrunde noch ohne Punkte und Tore standen.
Und wie ein Favorit spielte die Heimelf von Tobias Loeffler auch. Von Beginn an war ordentlich Druck auf dem Kessel. Die Gäste kämpften mit fairen Mitteln, hatten aber gegen spielerisch starke Weddinger kaum etwas entgegenzusetzen. Mit dem Selbstbewusstsein der vergangenen Siege versuchte Meteor das Spiel zu machen, kam aber gegen tiefstehende Gäste zunächst nicht so richtig gefährlich vors Tor. Das änderte sich eigentlich auch nicht in der 10. Minute, als Sean Sonko die Gastgeber mit 1:0 in Führung brachte. Meteor blieb nämlich an der dichtgestaffelten Abwehr hängen, vom Bein eines Gäste-Verteidigers prallte der Ball aber überraschend in den Lauf des schnellen Sonkos, der die sich ihm ergebende Chance eiskalt ausnutzte.
Nach einer knappen halben Stunde, das Spiel lief relativ ruhig vor sich hin, öffnete der Himmel plötzlich seine Schleusen und sorgte für eine Flucht der Zuschauer unter die nächstgelegenen Dächer des Sportplatzes. Ganz anders die Männer um Kapitän Özkan Sarac, die plötzlich richtig aufdrehten. Einen herausgeschlagenen Ball der Weissenseer köpfte Tim Riese zurück in Richtung Gäste-Strafraum, wo Simon Böhm anschließend an seinem Gegenspieler vorbeiging und aus 17 Metern zum 2:0 vollendete (27.). Zehn Minuten darauf lief Sonko gleich zwei Gegenspielern davon, ging in den Strafraum und erhöhte mit einem Flachschuss auf 3:0. Damit aber noch nicht genug, nur wenige Sekunden später setzte Tim Lenzen Simon Böhm in Szene, der alleine aufs Tor zulief und den herausstürzenden Keeper mit einem überlegten Lupfer zum 4:0 überlistete.
Mit dem Halbzeitpfiff, wenige Minuten später, endete vorerst nicht nur Meteors Sturmlauf, sondern auch der Regen. In der zweiten Halbzeit blieb es glücklicherweise Trocken, so dass die Fans sich wieder um das Spielfeld verteilten, um ihre Teams unterstützen zu können. Aber auch ohne Regen ging die Drangphase der Meteoriten weiter. Davon ließen sie sich auch nicht abbringen, als die Weissenseer in der 53. Minute zu ihrer einzigen Chance des Spiels kamen. Ein Gästespieler zog aus rund 30 Metern einfach mal ab, Torhüter Marcel Machalski bewies aber ein gutes Auge und griff gar nicht mehr ein, als der Ball an die Latte klatschte.
Nach einer Stunde sah Caga Aslan, dass Sean Sonko auf dem anderen Flügel völlig blank stand und setzte ihn mit einem tollen Pass gut in Szene. Sonko lief alleine auf den gegnerischen Torhüter zu, blieb aber an diesem hängen. Nur wenige Sekunden darauf fast die Wiederholung dieser Situation. Erneut sorgte Aslan für einen Flügelwechsel. Dieses Mal kam Simon Böhm an den Ball und legte quer rüber zum mitgelaufenen Aytac Herdem. Der ließ sich nicht zweimal bitten und überwand Yann Duarte zum 5:0.
Aber Meteor war hungrig nach mehr. Zu sehr hatte die Hinserie geschlaucht, jetzt wollten die Weddinger zeigen, dass sie Fußballspielen können. Die schönste Aktion des Spiels brachte zehn Minuten vor dem Ende das 6:0. Tim Lenzen brachte den Ball mit einer weiten Flanke zu Simon Böhm, der diesen artistisch per Fallrückzieher in den Strafraum brachte, wo Sonko mit seinerm dritten Treffer das halbe Duzend vollmachte. Fünf Minuten später durfte auch Meteors Jüngster mal ran. Wieder war es der starke Tim Lenzen, der den Ball nach vorne Trieb und mit einem Querpass Shawn Marthiensen einsetzte. Der blieb zwar zunächst an seinem Gegenspieler hängen, blieb dann aber cool und verwandelte im zweiten Anlauf zum 7:0. Erster Treffer im Herrenfußball für das erst 18-jährige Landesligatalent. Herzlichen Glückwunsch!
Kurz darauf hatte Schiedsrichter Oktay Erol, der in einem fairen Spiel ohne viele Eingriffe auskam, Erbarmen mit den Gästen und pfiff das Spiel pünktlich ab. Meteor konnte mit diesem Sieg aufgrund der besseren Tordifferenz nicht nur den neunten Tabellenplatz ergattern, sondern übernahm in der Rückrundentabelle vor den ebenfalls punktverlustfreien Charlottenburgern vom SCC die Tabellenführung. Wenn Meteor auch in den kommenden Spielen diese Leistung abruft, wird der mögliche Abstieg ganz schnell aus den Köpfen aller Meteoriten verschwinden. Bis dahin heißt es aber konzentriert zu bleiben und Punkte sammeln.