Kein gutes Pflaster für Gästemannschaften ist der Kunstrasenplatz von Empor II am Jahnsportpark. Diese Erfahrung mussten am vergangenen Samstag auch müde Meteoriten machen, die gegen hochmotivierte Gastgeber mit 2:3 verloren.
Das Spiel hatte kaum richtig begonnen, da durften die Gastgeber das erste Mal jubeln. Nach einer Fehlerkette in der Weddinger Defensive konnte der wieselflinke Justino Lengo seine Mannen mit 1:0 in Führung schießen. Dieser frühe Führungstreffer schien Meteor aber keinesfalls aus der Lethargie zu reißen, mit der die Mannschaft quasi von Beginn an befallen war. Vor allem bei schnellem Umschaltspiel fehlte dem ein oder anderen Meteoriten das Vertrauen, den Ball noch erlaufen zu können. So kamen die Gastgeber ein ums andere Mal gefährlich vor den Kasten von Meteor-Torhüter Keanu Hantke. Der konnte sich nach einer Viertelstunde erstmals auszeichnen, als er den Schuss vom völlig freistehenden Lars Müller noch zur Ecke lenken konnte.
Die Spielausrichtung war klar ersichtlich. Meteor, wie immer mit sehr viel Ballbesitz, versuchte das Spiel zu gestalten, Empor II wartete auf Fehler im Spielaufbau, um anschließend über den schnellen Justino Lengo gefährliche Konter zu fahren. Genau das passierte dann nach 27 Minuten. Hier aber genau andersherum. Yasim Hamlecioglu stahl einem Emporisten den Ball und legte diesen genau zu Ferhat Cinar. Der nutzte seine Geschwindigkeit, überlief seinen Gegenspieler und drang von linksaußen in den gegnerischen Strafraum ein. Dort sah er den mitgelaufenen Hakan Cankaya, der den anschließenden Pass Cinars nur noch zum 1:1 ins Tor schieben musste. Meteor machte im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit immer weniger Fehler und ließ dementsprechend wenig zu. Auf der anderen Seite stand die Hintermannschaft von Empor II dicht gestaffelt und die Spielzüge Meteors endeten meist an der gegnerischen Strafraumgrenze. Wirklich Arbeit hatte Robert Werner im Heimtor nicht.
Trotzdem
fehlten nur Millimeter zur Gästeführung, als Onur Güzer in der 37.
Minute einen Freistoß auf Irfan Yetim spielte, dieser den Ball aber
völlig blank ganz knapp mit dem Kopf verfehlte.
Fast im Gegenzug
spielten die Ostberliner über Justino Lengo und Lars Müller einen guten
Konter. Erstgenannter scheiterte aber mit seinen Torschussversuchen aus
guter Position gleich zweimal am sich aufopferungsvoll in den Ball
schmeißenden Ziyed Smatty. Wieder nur wenige Minuten später zeigte
Meteor den bekannten Fußball. Im schönsten Spielzug der Partie
kombinierten sich Samet Yazici, Hakan Cankaya, Ötzkan Sarac und Fredy
Balde in den gegnerischen Strafraum. Dort zog Fredy ab, wurde aber noch
vom Gegenspieler geblockt. Den Abpraller schoss Fredy Balde anschließend
volley haarscharf über den Gästekasten.
Als sich alle schon mit
einem 1:1-Pausenstand abgefunden hatten, half Meteor in der letzten
Spielszene vor der Pause wieder kräftig mit, den Gegner die Führung zu
ermöglichen. Gleich zwei Meteor-Verteidiger begleiteten Erick Nillson
Romano bis an den Strafraum der Weddinger, der sich daraufhin mit dem
Tor zum 2:1 bedankte.
Aus der anschließenden Halbzeitpause kamen
die Heimherren hochmotiviert auf den Platz. Von Beginn an störte Empor
die Meteoriten am eigenen Spielaufbau. Meistens fair, manchmal auch per
taktisches Foulspiel wurden die Gäste mürbe gemacht. Und immer wieder
machten die schnellen Angreifer Meteor zu schaffen. In der 53. Minute
klärte erst Keanu Hantke gegen den freistehenden Til Szibele. Der Ball
sprang von der Brust Hantkes aber erneut zu Szibele, der daraufhin fast
das 3:1 erzielen konnte. Özkan Sarac verhinderte aber hinter dem bereits
geschlagenen Hantke schlimmeres und schlug den Ball von der Linie. Nach
einer Stunde konterten die Gastgeber erneut schnell. Einen weiten Ball
von Sam Misgayski erlief sich Lars Müller, der im Meteorstrafraum gerade
noch so von Onur Güzer gestört werden konnte und daher nur noch einen
unplatzierten Schuss auf Keanu Hantke zustande brachte.
Meteor war
bis zu diesem Zeitpunkt völlig von der Rolle und so war das 3:1 in der
62. Minute auch nicht unverdient. Erick Nillson Romano setzte sich
gleich gegen zwei Verteidiger durch und spitzelte den Ball im Fallen zu
Dennis Seiler. Dieser musste visierte die rechte Torseite an und
vollendete flach in die Ecke.
Nun endlich, nach einer guten
Stunde und einem zwei-Tore-Rückstand begann auch Meteor mitzuspielen.
Die gerade eingewechselten Dennis David und Ufuk Satici brachten nochmal
frischen Wind in die Partie. Und so war es die Flanke Dennis Davids auf
Samet Yazici, die erstmals Gefahr in der zweiten Halbzeit zugunsten
Meteors brachte. Samet nahm den Ball im Strafraum gekonnt mit der Brust
an, zielte anschließend allerdings etwas zu hoch.
Nur eine Minute
später wurde eine Ecke Hakan Cankayas gefährlich. Diese landete direkt
auf dem Kopf von Kenney Sey, dessen Treffer anschließend durch Leonardo
Meirelles-Hartmann gerade noch so auf der Linie verhindert werden
konnte. Meteor glaubte nun wieder an sich und in dieser Saison hat die
Mannschaft von Tobias Loeffler bereits mehrmals Comeback-Qualitäten
gezeigt.
Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff drang Hakan Cankaya
über Rechtsaußen in den gegnerischen Strafraum ein und passte flach auf
den freistehenden Samet Yazici. Erneut fehlte ihm aber das Quäntchen
Glück und der Ball landete über dem Kasten. Meteor wollte, das war nicht
zu leugnen, wirklich viel zu tun bekam Empor-Keeper Robert Werner aber
nicht.
In den letzten Minuten gingen die Gäste dann volles Risiko,
was der Heimmannschaft noch mehr Räume gab, den eigenen Spielstil
durchzuführen. So stand in der 87. Minute Lars Müller völlig frei, als
er die Flanke Dennis Seilers über den Meteor-Kasten köpfte.
Nur zwei
Minuten später war es wieder ein Freistoß Onur Güzers auf Irfan Yetim,
der fast nochmal Hoffnung bei den Gästen aufkommen ließ. Irfan bekam den
Ball freistehend aber nicht richtig unter Kontrolle und schoss ihn über
den Kasten.
Und auch die letzte Spielszene gehörte noch einmal
Meteor. Nach einer Flanke von Dennis David sprang ein Gästeverteidiger
den eigenen Torhüter um. Hakan Cankaya kam an den Ball und konnte diesen
an seinem Gegenspieler vorbei in das leere Tor schieben. Nur wenige
Sekunden pfiff Schiedsrichter Rahmi Kara das Spiel beim Stand von 3:2
für Empor II ab.
Auch Meteor konnte bei der Übermannschaft der
Heimtabelle keine Punkte entführen. Nun heißt es sich auf die eigene
Heimstärke besinnen und mal wieder eine Serie zu starten. Die Mannschaft
hat die Qualität und darf sich durch solche Ausrutscher nicht
verunsichern lassen.
Also, weiter geht’s Meteor!