Der größte Jubel brandete bereits einige Minuten nach dem Abpfiff auf. Meteor-Trainer Tobias Loeffler hatte seiner Mannschaft, zur Belohnung für überragende Leistungen in den letzten Wochen, gerade eine Woche Trainingsfrei gegeben.
Und überwiegend überragend war die Leistung der Meteoriten auch gegen Empor Berlin. Das im Vorbericht angekündigte Spektakel fand in der ersten Halbzeit tatsächlich statt. Es ging Hin und Her auf dem Platz, beide Offensivreihen nötigten der jeweils gegnerischen Abwehr alles ab. Insbesondere Meteor-Keeper Tolga Ilgin hatte einen Sahnetag erwischt und ließ die Stürmer Empors gleich reihenweise verzweifeln. Schon in den ersten fünf Minuten musste er zweimal fest zupacken, um einen frühen Rückstand zu vermeiden.
In
der siebten Minute setzte Hakan Cankaya ein erstes Ausrufezeichen für
Meteor, als sein Freistoß aufs Torwarteck vom Lattenkreuz nicht hinter
die Linie prallte, sondern von einem Verteidiger geklärt werden konnte.
Im
direkten Gegenzug konnte Tolga sich erneut auszeichnen, als nach einem
weitergeleiteten Einwurf Justino Lengo freistehend aus drei Metern an
ihm scheiterte.
Weitere zwei Minuten später schickte Ferhat Cinar mit
einem gut getimtem Pass Mikail Vural. Der ging in den Strafraum und
wurde dort regelwidrig gelegt. Den fälligen Strafstoß verwandelte
Ibrahima Cisse sicher zur 1:0-Führung.
Und mit diesem Tempo ging
es weiter. Gerade 16 Minuten waren gespielt, da tauchte Tjerk Ortmann
frei vor Tolga Ilgin auf, behielt aber gegen den starken Schlussmann das
Nachsehen.
Der nächste Angriff gehörte wieder der Heimelf aus dem
Wedding. Der wieselflinke Fredy Balde erlief sich im Mittelfeld den Ball
und sprintete in den gegnerischen Strafraum. Und erneut verhielten sich
die Gäste ungeschickt in der Verteidigung und verursachten einen
Strafstoß. Ibo trat erneut an den Punkt und versenkte den Ball cool in
die linke Ecke.
Nach einer halben Stunde schlief Meteor bei einem
schnellen Freistoß der Gäste. Einen kurz gespielten Ball flankte
Florian Klose direkt auf den freistehenden Maximilian Keil, der keine
Schwierigkeiten hatte per Kopf zum 2:1-Anschlusstreffer zu vollenden.
Nur
drei Minuten später fast der Ausgleich. Dieses Mal vereitelte Tolga mit
einer guten Parade einen stark geschossenen Freistoß durch Paul
Malzahn.
Auf der anderen Seite stand Hakan Cankaya in der 39. Minute
völlig blank, nachdem ein flacher Ball von Fredy Balde ihn erreichte,
schoss aber haarscharf am Tor vorbei. Ein Wahnsinnsspiel mit jeder Menge
Torraumszenen gab es für die Zuschauer zu sehen.
Denn auch in der
nächsten Spielsituation standen Hakan und Fredy im Mittelpunkt. In der
41. Minute schlug Hakan einen Freistoß in den Strafraum Empors. Den zu
kurz geklärten Ball verwandelte Fredy zur 3:1-Führung für die Heimelf.
Damit war die erste Halbzeit aber immer noch nicht vorbei. Nun war es wieder Empor das Jubeln durfte. Nach einer Ecke Justino Lengos, Tolga hatte zuvor gut gehalten, wurde der Ball eigentlich weit genug vom Tor weggeklärt. Dort kam allerdings Florian Klose an den Ball und schlug eine Flanke direkt auf Paul Malzahn, der den Ball zum 3:2 ins Tor der Weddinger bugsierte.
Fünf Tore in der ersten Halbzeit, das Spiel bot was es versprochen hatte. Und ähnlich offensiv begann auch die Zweite. Fünf Minuten drängte Empor auf den Anschlusstreffer. Dann schlug Meteor wieder zu. Hakan Cankaya schlug aus dem Halbfeld einen Freistoß in den Gäste-Strafraum. Empors Hintermannschaft schaltete bereits ab, da man den Ball bereits ins Aus gehen sah. Kenney Sey, der insgesamt ein gutes Spiel machte, kam aber noch an den Ball und köpfte ihn in die Mitte zu Irfan Yetim, der per Hechtkopfball zum 4:2 abschloss.
Im
direkten Gegenzug konnte sich Tolga noch einmal auszeichnen, dann
schien die Luft bei den Gästen raus zu sein. Nach einer Stunde tauchte
Fredy bei einem Konter völlig frei vor Gäste-Torwart Nico Hackbarth auf,
hatte aber zu viel Zeit zum Nachdenken und vertändelte gegen einen
hinterherspurtenden Verteidiger.
Nur eine Minute später lief wieder
Fredy konternd allen davon, brachte einen Kopfballlupfer allerdings
nicht im gegnerischen Kasten unter. Auf der anderen Seite passierte
zunächst nicht mehr viel. Meteor spielte das Spiel nun ruhig herunter
und ließ hinten nicht mehr viel zu. Eigene Gefahr kam jedoch auch nur
noch nach Standards auf. So auch gute zehn Minuten vor Schluss, als
Hakan Cankaya wieder einen seiner gefährlichen Freistöße in den
gegnerischen Strafraum schlug. Dort wurde der Ball nicht konsequent
geklärt, sodass Kenney Sey an der Fünfmeterlinie frei zum Abschluss kam.
Der großgewachsene Verteidiger traf zum 5:2-Endstand.
Die letzten beiden Gelegenheiten gehörten noch einmal den Gästen. In der Nachspielzeit konnte sich aber erneut Tolga Ilgin gleich zwei Mal im direkten Duell auszeichnen und ließ nichts mehr anbrennen. Kurz darauf Pfiff Schiedsrichter Jan Becher das Spiel ab und Meteor durfte sich über eine perfekte Englische Woche und die Sicherung des zweiten Tabellenplatzes freuen.