Einen katastrophalen Tag erwischte der BFC Meteor 06 beim noch immer ungeschlagenen Aufsteiger Tennis Borussia II. Dabei sah zu Beginn noch alles sehr gut aus.
Keine 30 Sekunden waren von der Uhr, als Hakan Cankaya Tobias Wendler, Torhüter der Charlottenburger, zu weit vor seinem Kasten stehen sah und einfach mal einen hohen Ball auf den gegnerischen Kasten schlug. Hinter dem verdutzten Heimkeeper schlug der Ball zur frühesten Saisonführung Meteors ein.
Für TeBe war dieses Tor offensichtlich ein Weckruf zur richtigen Zeit, während Meteor sich völlig von der Spur präsentieren sollte. Nur drei Minuten nach der Führung hatte Marko Perkovic, der aus der ersten Mannschaft abgestellt wurde, nach Vorlage des blitzschnellen Bakary Sonko, die Riesenchance zum Ausgleich, zog aber freistehend drüber.
Kurz darauf fast die gleiche Situation. Sonko war nach einem lang aus der eigenen Abwehr geschlagenen Ball rechts durch und legte den Ball ab zu Perkovic. Der brachte das Kunststück fertig, den Ball gleich zwei Mal nicht aufs leere Tor zu bringen. Mit vereinten Kräften schaffte Meteor es schließlich den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen.
Die blau-gelben Gäste
schafften es aber auch weiter keine Ruhe ins Spiel zu bringen. Jeder
weit herausgeschlagene Ball TeBes wurde für Meteor zur absoluten
Herausforderung. Die Gastmannschaft stand völlig neben sich. Und so fiel
dann in der 16. Minute auch der verdiente Ausgleichstreffer. Nach einem
Einwurf von Sonko in den gegnerischen Strafraum pennte die gesamte
Hintermannschaft Meteors und Jamill Mavula konnte unbedrängt zum 1:1
einköpfen.
Nur drei Minuten später hätte der Gastgeber fast das
Ergebnis gedreht, als eine Ecke des überragenden Bakary Sonkos direkt an
die Latte ging.
Keine fünf Minuten darauf die nächste Großchance für TeBe. Wieder war Sonko über Außen durch. Dieses Mal war Thomas Rabe Abnehmer seines Zuspiels, schoss den Ball aber von der Strafraumgrenze über das Tor. Wenn man Tebe an diesem Tag überhaupt einen Vorwurf machen konnte, dann den, dass sie ihre Chancen nicht machten.
Nach 25
Minuten, Tennis Borussia hätte hier schon drei oder vier Tore erzielt
haben können, brachte Meteor es dann doch noch zu einem
Entlastungsangriff. Ein schön vorgetragener Angriff über Waled Enani,
Ibrahima Cisse und Onur Güzer landete bei Mikail Vural, der das Tor aus
der Distanz aber knapp verfehlte.
Im direkten Gegenzug waren es aber
wieder die Gastgeber, die aufmerksamer waren, als die Gäste. Einen
schnell ausgeführten Freistoß von Sonko auf Tim Lenzen, brachte dieser
flach vor den Kasten Meteors, wo die Defensive es nur mit vereinten
Kräften schaffte, den Ball nicht im eigenen Tor unterzubringen.
Chancen über Chancen – beinahe im Minutentakt brannte es im Weddinger Strafraum. Und dann lag der Ball in der 36. Minute doch im Tor. Völlig überraschend allerdings in dem der Charlottenburger. Wieder war es Hakan Cankaya, der ein gutes Auge und ein starkes Füßchen bewies. Einen Freistoß zirkelte er gekonnt zum 2:1 für Meteor ins linke Toreck.
Kurz schien es, als brächte dieses Tor Meteor nun auf den richtigen Weg. Zweikämpfe wurden bissiger geführt und die Gastelf versuchte nun das Spiel an sich zu reißen. Das funktionierte aber nur für knapp zehn Minuten, denn als nach einer kurzen Ecke von Bakary Sonko wieder Chaos im Weddinger Strafraum ausbrach, erzielte Perkovic noch vor der Pause den 2:2-Ausgleich.
Und noch bevor der Schiedsrichter zur Halbzeit pfiff, hätte Tebe das Spiel fast ganz gedreht. Sonko sprintete allen davon, scheitere aber freistehend an Tolga Ilgin.
Nach der Pause kam Fredy Balde auf Gästeseite ins Spiel, um die schnellen Borussen besser verteidigen zu können. Das klappte zunächst sofort, als Fredy in der eigenen Hälfte gegen Lovis Steinpilz den Ball ergatterte und einen Konter über Hakan Cankaya einleitete. Dessen Pass erreichte Ibo Cisse, der den Ball jedoch etwas zu hoch anvisierte.
Allerdings dauerte es keine fünf Minuten, bis Meteor wieder ins alte Muster verfiel. Binnen 60 Sekunden verloren die Gäste gleich zwei Mal den Ball im eigenen Spielaufbau und brachten dadurch Marko Petkovic in gute Abschlussposition. Beide Male zielte er jedoch zu ungenau und schoss den Ball am Tor vorbei.
Im direkten Gegenzug erzielte Waled Enani, nach Zuspiel Hakan Cankayas, das 3:2 für Meteor. Dachten jedenfalls alle, bis Schiedsrichter Jacob Slotta auf Abseits entschied. Dennoch, Meteor hatte nun seine beste Phase. Nach einem starken Zuspiel von Onur Güzer auf Ibo, steckte dieser direkt durch zu Waled, der jedoch im eins gegen eins am generischen Torhüter scheiterete. Den Nachschuss jagde Onur über das Tor.
Eine gute Stunde war gespielt, als Onur einen Freistoß in den gegnerischen Strafraum schlug, Ibo per Kopf auf Fredy Balde ablegte, dieser jedoch am stark reagierenden Tobias Wendler scheiterte.
Nur Sekunden später, ließ sich Meteor mitten in der eigenen Drangphase auskontern. Nach einem weiten Ball aus der Defensive war wieder einmal Sonko durch und lief alleine auf Tolga zu. Mit einem geschickt getimten Lupfer erzielte er die 3:2-Heimführung.
Fast hätte es für Sonko zu einem Doppelschlag gereicht, als er den Ball nur zwei Minuten später, nach Flanke von Steinpilz, an den Pfosten köpfte. Gegen den Nachschuss zum 4:2 von Perkovic war Tolga dann aber chancenlos.
Nach diesem Tor schaltete die Heimelf einen Gang zurück, ließ aber hinten auch nicht viel anbrennen. Eine knappe Viertelstunde vor Ende des Spiels fiel trotzdem noch das 5:2. Erneut stimmte bei Meteor die Zuordnung bei einer Ecke nicht und Hassan Sinan hatte nur wenig Schwierigkeiten zu vollenden.
Einmal noch durften aber auch die mitgereisten Weddinger die Arme nach oben reißen. Hakan Cankaya schlug in der 81. Minute einen Freistoß genau auf den Kopf von Kenney Sey, der freistehend zum 3:5 verwandelte.
Außer Trainer Tobias Loeffler schien aber niemand mehr den Glauben an eine Aufholjagd zu haben, von Meteor kam nämlich bis zum Abpfiff nichts mehr.
Die Heimelf aber versuchte sich noch zwei Mal im Toreschießen, aber zunächst konnte Tolga einen scharfen Ball von Mohamed Milarch zur Ecke abwehren und nur wenige Sekunden später schoss Michael Kubiack einen Ball von Bakary Sonko nur an den Pfosten.
Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter ein denkwürdiges Spiel ab, das in dieser Woche auf Seiten Meteors sicher noch für einige Nacharbeit im Training sorgen wird. Zwar konnten die Weddinger in der zweiten Halbzeit zumindest teilweise das Spiel an sich reißen, durch eine katastrophale Zweikampfbilanz, vor allem im Kopfballspiel, machten die Jungs sich das Spiel aber selber kaputt.
Letztendlich lässt sich bilanzieren, dass TeBe aufgrund der überragenden Leistung völlig verdient gewonnen hat. Für Meteor geht aber die Welt nicht unter, auch solche Spiele kommen vor. Nun gilt es, die richtigen Lehren daraus ziehen und sich in den nächsten Spielen das Selbstbewusstsein zurückzuholen.